Die „WarteStelle“ ist eine temporäre Installation im Außenraum der in Bremen ansässigen Künstler Fita Chagas und Kornelia Hoffmann. Ab Freitag, den 26. Oktober 2012, wird sie auf dem Parkplatz des Güterbahnhofs in Bremen stehen.

Das schlichte Holzobjekt ähnelt den bekannten Haltestellen-Häuschen für Bus und Bahn. Passant/innen sind eingeladen, die „WarteStelle“ zu benutzen. Wie ihr Vorbild bietet auch sie eine Sitzgelegenheit und Schutz. In ihrer Funktion jedoch unterscheidet sie sich deutlich: Dem Warten hier wird keine Ereignis folgen. Vielmehr thematisieren Fita Chagas und Kornelia Hoffmann mit ihrer Gemeinschaftsarbeit das Warten selbst als einen unscheinbaren, doch immanenten Aspekt des menschlichen Daseins.

In der „WarteStelle“ wird die Aufmerksamkeit auf das Alltagsphänomen des Wartens gelenkt. Sie schafft einen Ort der Bewusstmachung, an dem diese sonst beiläufige Erfahrung, die einen wichtigen Teil unserer Lebenswirklichkeit ausmacht, als Tätigkeit sicht- und erfahrbar wird. „An den Pflock des Augenblicks gebunden – in kleinen bewusstlosen Ewigkeiten – Luftschlösser bauen…”, lautete die Inschrift einer Tafel, die an der „WarteStelle“ angebracht ist. Sie unterstreicht die Absicht der Künstler, einen Raum zu eröffnen, der zum aktiven Warten einlädt und damit einen Reflexionsort schafft. Entstanden ist somit ein Rahmen für das Verweilen, der im schnelllebigen Alltag die Zeit aus den Angeln hebt und einen Ort zur Kontemplation bietet.

Durch ihre Positionierung am Güterbahnhof wird die „WarteStelle“ für unterschiedliche Benutzergruppen erlebbar: einerseits ist der Güterbahnhof ein Ort vitaler künstlerischer Produktion in Bremen, der ein kunstinteressiertes Publikum anzieht. Der Parkplatz des Areals wird jedoch auch von kunstfernen Gruppen genutzt. An diesem Nicht-Ort des öffentlichen Raums dringt das Kunstobjekt „WarteStelle“ subtil in den Alltag ein, konfrontiert mit seiner Präsenz und fordert zur Teilnahme auf. Sie ist für alle offen zugänglich, die Nutzung steht jeder Wartenden und jedem Wartenden frei. Erfahrungen, Eindrücke, Idee und Gedanken können an Chagas und Hoffmann weitergegeben werden, die die Entwicklung der „WarteStelle“ auf der Internetseite www.wartestelle.info dokumentieren.

Es ist geplant, die „WarteStelle“ ca. vier Jahre am Standort zu belassen und in dieser Zeit verschiedene Veranstaltungen rund um die „WarteStelle“ durchzuführen. Aktuelle Informationen werden auf www.wartestelle.info bekannt gegeben.

Informationen zu den Künstlern:
www.chagas.eu // www.korneliahoffmann.de

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